“Vor drei Jahren erwachten die Ukrainer inmitten einer schwierigen Zeit und fanden sich in einer neuen, fremden Situation wieder. Viele mussten ihre Häuser, Freunde, Verwandten und das gewohnte Leben hinter sich lassen, um sich und ihre Kinder zu retten. Sie flüchteten in die Ungewissheit und fanden Zuflucht in verschiedenen Orten, darunter auch in Oldenburg.
Dank der katholischen Gemeinde unter der Leitung von Michael Bohne und der Unterstützung von Pfarrer Uwe Nachtwey fanden sie hier nicht nur Schutz, sondern auch einen zweiten geistlichen Heimatort. Dieser Ort wurde zu einer Insel des Friedens und der Liebe, an dem jeder Ukrainer in seiner Muttersprache zu Gott beten und seinen Glauben bewahren kann.
Besonders in einem fremden Land und in der Trennung von den eigenen Liebsten ist es wichtig, einander zu unterstützen, zu trösten und Hoffnung zu spenden. Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Gemeinde zusammenzuhalten und als eine große Familie zu leben. Wir sind zusammen in der Kirche, bei kulturellen Veranstaltungen, bei Aktionen zur Unterstützung der Ukraine und bei freundschaftlichen Treffen. In den drei Jahren in Deutschland haben wir auch festgestellt, dass wir mit den Katholiken ähnliche geistliche Werte teilen. Wir glauben an Jesus Christus, die Mutter Gottes und die Heilige Dreifaltigkeit. Nach dem Übergang unserer Kirche zum Neujulianischen Kalender stimmen viele unserer Feiertage überein, und viele Bräuche, besonders zu Weihnachten und Ostern, ähneln sich.
Das Wichtigste ist, dass wir alle Christen sind, den gleichen Glauben und die gleiche Liebe zu Gott teilen. Wir streben danach, die Gebote des Herrn zu erfüllen, was uns verbindet und vereint. Natürlich wünschen wir uns, mehr mit der deutschen Gemeinde zusammen zu arbeiten. Allerdings stellt das noch nicht ausreichende Wissen der deutschen Sprache ein Hindernis dar. Aber wir hoffen, dass wir eines Tages frei miteinander sprechen und interessante Projekte gemeinsam umsetzen können”. Petro Valigurskyi